An den Werkzeugen in einer Schmiede hat sich im Laufe der Jahrhunderte wenig geändert: Ambosse, Hämmer und Schlägel, Zangen, Stanzen und Feilen. Auch nicht an der Arbeit: Dehnen, Senken, Biegen und Spalten und vor allem nicht an der Hitze, sehr viel Hitze. Glühende Metalle zwischen Kohlen und Glut, der Blasebalg, der die Flamme speist, und die Hand des Schmieds, halb lebendig, halb geschmiedet.
Die Lederschürze schützt und kleidet den Handwerker, betrügt das Feuer und schirmt die Haut ab, nicht aber die Seele, durch die das geschlagene und markierte Stück belebt und geformt wird. Es ist ein Kampf zwischen David und Goliath, der nur mit Weisheit gewonnen werden kann; zwischen Mensch und Feuer und den nur die Entschlossenheit mildern kann.
Der Schmied, frei von den Maschinen unserer Zeit, erreicht seine Arbeit mit den von Hephaistos (griechischer Gott des Feuers und der Schmiedekunst) gelehrten Künsten, so umbenannt in Künstler, das einundzwanzigste Jahrhundert betrachtet ihn für seinen menschlichen Wert.
Das Metall ist nichts anderes als der Stoff der Leinwand des Malers oder das Instrument des Musikers. Die Kunst entfaltet sich mit dem Werk zum Leben, das Werk verwandelt sich in Kunst und erwacht zum Leben, wenn man es dann mit Stolz aus dem Handwerk übernimmt.
Auch in der Sprache ist das Schmieden gegenwärtig: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, man muss das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist und auch Freundschaften werden geschmiedet…..
Ich hatte die Gelegheit und das Vergnügen, die Arbeit der Schmiede Lebrija aus nächster Nähe kennenzulernen, mit Juan José zu sprechen und seine Arbeit in meinen Händen zu halten; exklusive Stücke, von denen ich weiß, dass sie mich überleben werden und dass sie im Gegensatz zu unserem Wesen von der Zeit aufgewertet und mit glänzender und edler Patina überzogen wird.
Sehen, wie seine Werkstatt funktioniert, ist wie die Zeit zu überspringen. Dasselbe Werk könnte auch in einem anderen Jahrhundert „das Geländer auf dem Balkon der verliebten Verse in Verona“ oder der Kerzenständer eines Gasthauses in La Mancha gewesen sein, wo ein Herr über seine Waffen wachte.
Zwischen dem Großen und dem Kleinen, zwischen stolzen stattlichen Toren und würdigen Flaschenöffnern, zwischen dem Funktionalen und der Skulptur, ein Musterbeispiel für die traditionelle und die neue Form im Alltag einer Werkstatt ist sie ein Betrieb, der für seine Verdienste Anerkennungen wie den „Andalusischen Handwerkspreis“ von 2019 oder das „Beste handwerkliche Produkt“ 2018 erhalten hat.
Mich begeistert es, eine Arbeit zu sehen, die authentisch und gut gemacht ist. Juan José in der Schmiede Lebrija zu beobachten, ist wie einen Kapitän auf seinem Boot zu sehen, der es ruhig und sicher führt. Schlag für Schlag nehmen die Stücke Gestalt an, jeden Morgen brennt die Schmiede, und die Ideen werden eisern, wobei der Wille an Deck festgehalten wird. Dem industriellen und unpersönlichen Sturm wird aus dem Weg gegangen.
Wir sind was wir tun: Feuer, Metall und Kunst.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte www.forjalebrija.com