Der „pintxo pote“ ist eine Initiative von Hotel- und Restaurantbesitzern im Baskenland, bei der zu bestimmten Tageszeiten und an bestimmten Wochentagen ein pintxo (Essen) und ein pote (Getränk) zu einem günstigeren Preis als üblich angeboten werden.
Die Initiative hat nicht nur gut funktioniert, sondern hat sich auch von Stadt zu Stadt verbreitet und wurde sogar in andere Orte exportiert, so dass sie zu einem echten gastrosozialen Konzept geworden ist.
WAS IST DER PINTXO POTE? URSPRUNG
Der Pintxo (wie er im Baskischen geschrieben wird und der am weitesten verbreitete Begriff ist) oder Pincho (wie er im Spanischen geschrieben wird) besteht aus einer kleinen Scheibe Brot, auf die eine kleine Portion Essen gelegt wird.
Der Name stammt von dem Zahnstocher, mit dem die Speisen traditionell an das Brot geheftet wurden, doch ist er heute nicht mehr unverzichtbar.
Es scheint, dass der Pintxo zu Beginn des 20. Jahrhunderts in San Sebastián entstanden ist und sich zu einer typischen baskischen Vorspeise entwickelt hat.
Der „pote“ bezieht sich auf den „chiquito“ (ein Begriff, der in Navarra, La Rioja und dem Baskenland verwendet wird) oder ein kleines Glas Wein. Im weiteren Sinne wird er heute auch für Getränke wie Wein, Bier und Wermut verwendet.
Der Pintxo Pote ist also vergleichbar mit der baskischen „Happy Hour“, bei der man einen Pintxo und ein Getränk zu einem günstigeren Preis bekommt, als wenn man es separat oder außerhalb des festgelegten Zeitfensters bestellt.
Obwohl die Initiative in Vitoria (Guipúzcoa) begann, breitete sie sich bald auf die anderen baskischen Hauptstädte aus: San Sebastián und Bilbao.
WAS KANN MAN AUF DEM PINTXO POTE TRINKEN UND ESSEN?
Pintxos haben sich genau wie die baskische Küche entwickelt und waren in der Vergangenheit traditionelle Snacks der Küche. Einfach und nicht sehr abwechslungsreich. Heute gibt es unzählige Variationen. Mehr oder weniger kreativ, mehr oder weniger aufwendig, mehr oder weniger traditionell.
Das Pintxo-Pote-Angebot umfasst zwar in der Regel einfachere oder speziell für die Veranstaltung zubereitete Pintxos, aber die Auswahl ist dennoch vielfältig und sehr schmackhaft.
Beispiele für Pintxos: Stopfleber mit Idiazabal-Käse und karamellisierten Zwiebeln, Kroketten, russischer Salat mit Sardellen, pikante Fleisch- oder Käsebällchen, Mini-Sandwiches mit iberischem Schinken oder Thunfisch (scharf), Kartoffel-Omelett, Thunfisch-Tataki etc.
Das Getränk der Wahl ist in der Regel ein Zurito (kleines Bier) oder ein Txikito Wein (kleines Glas). Sie können jedoch auch je nach Lokal ein alkoholfreies Getränk, alkoholfreies Bier oder Txakoli Wein wählen.
Außerdem haben Sie in allen Lokalen immer die Möglichkeit, einen preisgünstigen Pintxo oder einen höherwertigen Wein (eine Reserva) mit Aufpreis zu kombinieren. Es gibt für jeden Geschmack etwas.
BERÜHMTE PINTXO POTE-ROUTEN: VITORIA, SAN SEBASTIÁN UND BILBAO
Wie bereits erwähnt, wurde die Initiative in Vitoria ins Leben gerufen, doch ihr Erfolg führte dazu, dass sie sich bald auch auf die anderen baskischen Hauptstädte ausbreitete.
Während ein Pintxo und ein Bier in der Regel € 4,- kosten, sind es während der Pintxo-Pote-Zeiten meist € 2,-. Der Gewinn der Bars ist zwar geringer, aber die Bars füllen sich und der Verzehr geht durch die Decke.
Der „pintxo pote“ findet in der Regel Donnerstags statt und geht von 19:00 Uhr bis 21:00 oder 22:00 Uhr. Die Wahl des Tages und der Uhrzeit hängt von der jeweiligen Bar ab.
Pintxo-Pote-Routen in Vitoria: Die „Ruta de las Barricas“ im Jahr 2003 war die Erste von mehr als 20, die heute existieren. Die verschiedenen Routen tragen in der Regel den Namen der Region. Einige finden mittwochs statt, andere donnerestags, wieder andere am Freitag, und es gibt sogar einige am Wochenende.
Pintxo-Pote-Routen in San Sebastián: In San Sebastián gibt es in fast jedem Viertel eine Pintxo-Pote-Route. Aber aufgepasst: nicht alle Bars in jeder Gegend bieten am selben Tag „pintxo pote“ an.
Die meisten bieten sie am Donnerstag an. Einige wiederholen sie am Dienstag oder machen es am Mittwoch. Die Zeit ist ziemlich genau festgelegt; immer zwischen 19:00 und 22:30 Uhr.
Die bekanntesten Gegenden sind in der Regel das Amara-Viertel, die Viertel Altza und Larratxo, die Altstadt oder Gros, das modernste Viertel der Stadt, in dem die Einheimischen am liebsten die köstlichen „pinxto pote“ essen.
Pintxo pote-Routen in Bilbao: In den Vierteln Plaza Nueva, Santa María, Somera, Unamuno und Jardines, die alle in der Altstadt von Bilbao liegen, gibt es zahlreiche Bars, die diese Leckereien anbieten.
Berühmt sind auch die Calle Ledesma (in der Nähe der Gran Vía mit ihren Geschäften), das Guggenheim-Museum, das Deusto-Viertel mit seinen Universitäten und die Calle Pozas in der Nähe des Stadions San Mamés was ein absolutes Muss vor jedem Fußballspiel ist!
Diese finden in der Regel donnerstags statt. Scheuen Sie sich nicht, in den Bars zu fragen, ob sie eine „Pintxo Pote-Zeit“ haben.
SCHLUSSFOLGERUNG
Obwohl San Sebastián die Stadt ist, in der dieses Konzept am erfolgreichsten ist, da es dort viele Bars gibt, die es anbieten, gibt es viele Orte innerhalb und außerhalb des Baskenlandes, die sich dem angeschlossen haben.
Man findet sie in einigen Bars in Madrid, Logroño, Soria, Burgos und ich habe sie sogar in Sevilla und London gesehen.
Der „pintxo pote“ ist zur perfekten Ausrede geworden, um sich mit Freunden schon vor dem Wochenende zu treffen und auszugehen, um das zu tun, was wir am liebsten tun: essen, trinken und uns unterhalten.
Wir warten auf Sie!
